Sammlungsaufruf der Museumsstiftung

Kommunikation in Zeiten von Corona

Objekte, Fotos, Geschichten

Wir alle sind durch die Covid-19-Pandemie mit großen Veränderungen und neuen Herausforderungen konfrontiert. Dabei verändert sich auch unsere Kommunikation: Der Prozess der Digitalisierung wird beschleunigt, die Kommunikation per Videokonferenz oder in sozialen Netzwerken erlebt einen Aufschwung und auch der Postversand boomt wie sonst nur in der Vorweihnachtszeit.

Doch prägt das auch nachhaltig die Art, wie wir miteinander kommunizieren? Wir als Museen für Kommunikation haben uns die Frage gestellt, wie wir später auf diese Zeit zurückblicken werden und auch der Generation von übermorgen ein lebendiges Bild der aktuellen Zeit vermitteln können. Dabei haben Sie uns mit Ihren Objekten, Fotos und Geschichten geholfen.

Wir sammeln Ihre Corona-Objekte

Welche Kommunikationsformen sind Ihnen besonders wichtig? Haben Sie etwa Briefe oder Pakete von Verwandten oder Freunden bekommen, die Ihnen in der Krise eine Freude machen wollten oder Sie mit Nützlichem versorgt haben? Haben Sie vielleicht ein Smartphone, Tablet oder Laptop angeschafft, um mit der Familie per Video in Kontakt zu sein? Oder hatten Sie ein besonderes Erlebnis, in dem Kommunikation – digital oder analog – eine wichtige Rolle gespielt hat?

Vielen Dank, dass Sie unserer Sammlung diese Objekte, Fotos und ihre Geschichte überlassen haben!

Ihr Corona-Objekt in unserer Sammlung

„Wegen Corona Abstand halten!“

Bad Saarow, 2020

Der Autor Wolf D. Hartmann und die Illustratorin Gertrud Zucker haben in ihrem Büchlein „Wegen Corona Abstand halten“ Humoresken zu neuen Normalität von A bis Z zusammengestellt.

„Hamsterpaket“

Amberg, 18.04.2020

Als Anspielung auf die getätigten Hamsterkäufe wurde dieses Paket während der Coronavirus- Pandemie als Geburtstagspaket verschickt, weil Besuche wegen der Kontaktbeschränkungen nicht möglich waren. Es enthielt zwei Rollen Toilettenpapier, eine große Packung Nudeln und Konservendosen. Als Absender war scherzhaft die „Firma Hamster, aus der Hamsterstr. in Hamstern“ angegeben.

Mail-Art Postkarte „Wichtige Information an alle Berliner Haushalte zur Corona-Pandemie“

Berlin, 10.04.2020

Die Berliner Künstlerin Rosa Dames gestaltete, angeregt durch das Rundschreiben „Wichtige Information an alle Berliner Haushalte zur Corona-Pandemie“ des Berliner Bürgermeisters, diese Mail-Art Postkarte und sendete sie an das Museum für Kommunikation Berlin.

Vernetztes Fieberthermometer „Kinsa KSA-110“

USA, 2020

„Kinsa“ ist ein präzises Fieberthermometer, das die Messergebnisse automatisch mit dem eigenen Smartphone synchronisiert. Die Gesundheitsdaten aller Nutzer*innen werden gesammelt und vor allem geografisch ausgewertet. Während der Coronavirus-Pandemie lieferte Kinsa relativ präzise Daten zur geografischen Ausbreitung des Virus in den USA.

Ansichtspostkarte

Köln, 30.03.2020

Die Deutsche Post AG erhielt diese selbst gestaltete Postkarte als Dankeschön an ihre Postzusteller*innen, die während der Coronavirus-Pandemie durch das erhöhte Brief- und Paketaufkommen besonders belastet waren.

Notizbuch „Surviving King Corona“

Deutschland, 2020

Dieses Tagebuch zum Ankreuzen und Ausfüllen wurde während der Coronavirus-Pandemie herausgegeben, um alle Gedanken und Gefühle während der Krise festhalten zu können.

Headset-Krise

„Headset-Krise“

Frankfurt/Main, 2020

Nachdem dieses Headset viele Jahre ungenutzt war, wurde es während der Corona-Pandemie plötzlich unersetzlich. Für den Träger steht es deshalb zum einen stellvertretend für die Umwälzungen in der Arbeitswelt: Headsets und Notebooks waren monatelang kaum erhältlich und Rechenzentrumsbetreiber weltweit kamen an ihre Grenzen, um die Ressourcen für virtuelle Meetings und Telefongespräche bereitzustellen. Zum anderen steht es für die Kompromisse, die viele Menschen eingehen mussten, um arbeitsfähig zu bleiben.

Individuell erstellte Anleitung zur Nutzung von Skype und IPad für Senioren

Individuell erstellte Anleitung zur Nutzung von Skype und IPad für Senioren

Dortmund, 22.03.2020

Ob im Beruf oder der Freizeit, freiwillig oder nicht, ein großer Teil des persönlichen Austauschs wurde während der Corona-Pandemie aufgrund der Kontaktbeschränkungen verstärkt auf digitale Kanäle verlagert. Aus diesem Grund schaffte der Einsender diesen Objekts für seine über 80-jährigen Eltern ein iPad an, um dennoch von Angesicht zu Angesicht mit ihnen kommunizieren zu können. Da die Eltern keine Erfahrung mit Computern, Smartphones und dem Internet hatten, erstellte der Sohn eine Schritt-für-Schritt Anleitung, die er mit dem Gerät per Post an die Eltern verschickte. So war es den Eltern möglich, mit Freunden und Familie online zu kommunizieren und die Zeit der Isolation erfolgreich zu überstehen.

Mut tut Gut

Freiburg, 2020

Das in Freiburg im Breisgau von Freiberufler*innen und Unternehmer*innen herausgegebene Magazin „Lust auf Gut“ fragte in einer Foto- und Videoaktion: Was macht dir, was macht Ihnen Mut? Auf diese Frage antwortete Ria Hinken, Geschäftsführerin von Alterskompetenz: “Mut macht mir, dass es so viele wunderbare Ideen für eine gute Zukunft gibt”.

Ava Fruchtbarkeits-Tracker

Schweiz, 2020

Ursprünglich als Hilfsmittel für eine schnellere Schwangerschaft entwickelt, wurde „Ava“ während der Coronavirus-Pandemie dafür verwendet, Gesundheitsdaten zu tracken. „Ava“ wurde dazu im April 2020 kostenlos an 2.000 Einwohner*innen Liechtensteins verteilt, deren Daten in einer Studie ausgewertet wurden.

Ansichtspostkarte

Göttingen, 21.04.2020

Als „Kontaktbeschränkungsgruß“ wurde diese Postkarte während der Coronavirus- Pandemie zur Aufheiterung verschickt, verbunden mit guten Gesundheitswünschen und der Hoffnung auf die Möglichkeit des baldigen persönlichen Wiedersehens.

Fitnessarmband „Whoop Strap 3.0“

USA, 2020

Der „Whoop Strap“ ist ein displayloses Fitness-Armband, das die Herzfrequenz und Atemfrequenz misst. Während der Coronavirus-Pandemie wurde mit Hilfe von Whoop der mögliche „Zusammenhang zwischen Änderungen der Atemfrequenz und COVID-19-Symptomen“ auf der Basis von mehreren Hundert Nutzer*innen, die angaben an COVID-19 erkrankt zu sein, untersucht.

Aushang „Bitte nur mit Abstand und Mundschutz“

Deutschland, 2020

Das Einhalten des Mindestabstandes von 1,50 Metern sowie das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes gehört während der Coronavirus-Pandemie zum Alltag. Dieser Aushang weist in den Filialen der Deutsche Post AG und DHL darauf hin.

Sammlung Coronaobjekte - Nachbarschaftshilfe Aushang
IT-Nachbarschaftshilfe

Nürnberg, 01.06.2020

Der Informatiker Diego versuchte während der Corona-Pandemie vor allem älteren Menschen bei IT-Fragen zu helfen und hängte dieses Angebot in der Nürnberger Südstadt auf. Etwa 20 Personen meldeten sich: Er konnte ihnen Geräteempfehlungen geben und ihnen beim Versenden von E-Mails, Einrichten von Social Media Diensten oder dem Anschauen von Videos helfen.

Tagebuch einer außergewöhnlichen Zeit

„Tagebuch einer aussergewöhnlichen Zeit“

Nürnberg, März/April 2020

Das von dem Künstler Hasso von Henninges herausgegebene Buch sammelt Beiträge von 20 Autor*innen, welche in den Monaten März und April über ihre täglichen Erfahrungen, Tagesabläufe und Eindrücke aus der Corona-Zeit berichten. Geprägt sind diese Wochen durch die Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus und die damit verbundene Selbstisolation.

Aushang für Nachbarschaftshilfe

Aushang für Nachbarschaftshilfe

Nürnberg, 21.03.2020

Ein sehr soziales, nicht neues, aber neu entdecktes Kommunikationstool: Das Angebot zur direkten Nachbarschaftshilfe als Dokument zum Ausdrucken und Aufhängen. In diesem Fall als Download auf www.curt.de/nbg.

„Corona-Chroniken“

Berlin, 2020

In diesem Büchlein wurden zehn selbst verfasste Gedichte zu verschiedenen Aspekten der Krise während der Coronavirus-Pandemie zur Erinnerung für sich selbst, die Kinder und Enkel veröffentlicht und im Freundes- und Bekanntenkreis des Autors verteilt.

Armverlängerung „Corona shake Hands“

2020

Die „Corona shake Hands“-Hände sind die Idee eines Hamburger Vaters, der während der Coronavirus-Pandemie seinen Kindern zur Wiedereröffnung der Schulen im Mai 2020 den Umgang mit den Sicherheitsregeln vereinfachen wollte. Sie dienen zur Begrüßung und im täglichen Gebrauch als Verlängerung des Arms der Kinder.

Fitnesstracker „Oura Ring“

Finnland, 2020

Ursprünglich ist der „Oura“-Ring ein Schlaf-, Aktivitäts- und Fitness-Tracker. Während der Coronavirus-Pandemie wurde er im April 2020 in der „TemPredict“-Studie der University of California in San Francisco (UCSF) an 2.000 Mitglieder des medizinischen Personals an den Kliniken der USCF verteilt. 

Briefkarte „Have a Happy ISOLATED Birthday“

2020

Diese während der Coronavirus-Pandemie herausgegebene Geburtstagskarte nimmt Bezug auf die angeordneten Kontaktbeschränkungen, die gleichlautende Bezeichnung der Pandemie mit dem mexikanischen Biergetränk sowie auf die getätigten Hamsterkäufe, u.a. von Toilettenpapier.

Smartes Armband „Immutouch“ zur Coronaprävention

USA, 2020

Immutouch ist ein smartes Armband, das vibriert, sobald man sich mit der Hand im Gesicht berührt und soll so die Ausbreitung von Krankheitskeimen wie das Coronavirus verhindern. Berührungen im Gesicht – insbesondere an Augen, Mund und Schleimhäuten – ermöglichen es Krankheitskeimen über Schmierinfektionen von zuvor berührten Oberflächen in den Körper zu gelangen.

Corona-Objekt: Pakete
Pakete empfangen und versenden

Karben, 2020

Während der Corona-Pandemie wurden mehr Produkte im Internet bestellt und zahlreiche Pakete empfangen. Die Kartons wurden gesammelt und wieder verwendet, um auch mehr Pakete als üblich an Freunde und Bekannte zu verschicken und ihnen eine Freude zu bereiten.

Postkarten in Zeiten von Corona

Postkarten in Zeiten von Corona

Nürnberg, März bis Juni 2020

Die Künstlerin Susanne Schattmann startete per Post einen Aufruf und verschickte mit Acrylfarbe überspachtelte alte Postkarten an Familie und Freunde mit der Bitte, diese in Zeiten der durch den Coronavirus bedingten Distanz, zu gestalten und zurückzusenden. Dem Aufruf, der auch per Mail wiederholt wurde, folgten mehr als 50 Personen jeden Alters, die kreativ antworteten.

Wie kommunizieren Sie in Zeiten von Corona?

Ihre Meinung ist gefragt!

Welche Kommunikationsmittel haben Sie in der Corona-Krise verstärkt genutzt?
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Wie haben Sie Ihr Zuhause digital/technisch aufgerüstet?
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Wird sich Ihr Kommunikationsverhalten mit/nach Corona nachhaltig ändern?
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